Südafrika: Kulinarischer Ratgeber zur WM 2010 (DE) (Link)
Die südafrikanische Küche lebt von den vielen bunten Gewürzen
Kulinarisches aus vielen Kulturen
Wer seinen Gaumen verwöhnen will, muss nach Südafrika. Viele Länder haben in der Kap-Küche mitgemischt und nur das Beste hat überlebt.
Die traditionelle Kap-Küche verrät viel über die Einwanderungsgeschichte des Landes. Inspiration kam von den Kap-Malaiien, indischen Einwanderern, Chinesen, die in den Minen arbeiteten, von Holländern, die sich als erste Europäer niederließen, von Portugiesen, Franzosen und Deutschen. Sie alle brachten unterschiedliche Koch- und Essgewohnheiten mit und rührten in den Töpfen der südafrikanischen Küche. Heute kann sich die Gemeinschaftsarbeit von Buren, Asiaten, Afrikanern und Hugenotten sehen lassen, denn sie filterten von allen Einflüssen nur das Beste heraus. Liebhaber kulinarischer Genüsse geraten angesichts der unglaublichen Geschmacksvielfalt ins Schwärmen.
Landestypische Spezialitäten
Achaar: stark gewürzter Salat aus eingelegtem Gemüse, indischen Ursprungs
Biltong: gesalzenes und getrocknetes Fleisch, meist Rindfleisch, aber auch aus Wildtierfleisch zubereitet. Ähnelt dem amerikanischen Beef Jerky, nur besser!
Bobotie: fast wie ein Shepherd´s Pie, gewürztes Hackfleisch mit Eiercreme überbacken. Spezialität der Kap-Malaien.
Braai: Südafrikaner lieben Fleisch. Beliebte Freizeitaktivität am Wochenende: Braai, das Grillfest. Auf den heißen Rost kommen Boerewoers (Burenwurst), Rind, Strauß, Impala, Kudu oder auch Krokodil.
Cape Malay Curries: Sie sind milder und süßer als die indische Variante. Lokale Produkte wie Langusten, der beliebte Snoek-Fisch und Abalone kommen hier zur Geltung.
Frikkadel: mild gewürzte Hackbällchen, holländischen Ursprungs
Koeksisters: Süßer, klebriger Kuchenstriezel, traditionelle Erfindung der Afrikaner
Madumbe: heimische Süßkartoffeln
Maroela: Frucht des Marula-Baumes, die dem Amarula Likör seinen unnachahmlichen Geschmack verleiht. Auch Elefanten sind der Frucht verfallen.
Mashonzha: Für den abenteuerlustigen Reisenden. Spezialität, die aus dem Mopani Wurm, einer Schmetterlingsraupe, besteht. Die Gourmet-Version bekommt man im weltbekannten Gramadoelas Restaurant in Johannesburg. Die traditionelle, einfachere Variante ist Eiweißquelle für Millionen von Menschen. Probieren kann man sie unter anderem im Wandie´s Place in Soweto.
Snoek: beliebter heimischer Fisch, der auf unterschiedliche Arten zubereitet wird: geräuchert, getrocknet oder gegrillt.
http://www.wdr.de/tv/servicezeit/essen_trinken/sendungsbeitraege/2010/0521/01_suedafrika_kulinarischer_ratgeber_zur_wm.jsp
Die Küche Afrikas
Die Küche Afrikas ist vielfältig wie der Kontinent selbst. Mit Gewürzen kann man regionale Akzente setzen.
Afrika ist ein großer kontinent mit sehr unterschiedlichen Ländern und Nationen. Eine einheitliche, explizit afrikanische Küche gibt es so nicht. Dennoch gibt es von Ghana bis Ägypten, von Algerien bis Südafrika einige kulinarische Übereinstimmungen, die man als Besonderheit der afrikanischen Küche sehen kann.
Gewürze sind das A und O der afrikanischen Küche
«Vier Kriterien prägen die afrikanische Küche: ihre Flexibilität, frische Zutaten, die Rolle der Gewürze und die Rolle der Frau», sagt der Buchautor und Hobbykoch Dodo Liadé, der an der Elfenbeinküste aufwuchs und heute in München lebt.
In allen Ländern des Kontinents bilden frische Zutaten die Grundlage einer Mahlzeit. Das A und O seien jedoch die Gewürze, sagt Liadé, der sich als Botschafter der afrikanischen Küche in Europa sieht. «Gewürze sind nicht nur für das Aroma gut, sie wirken auch als Heilmittel. Mit Gewürzen wird Kochen zur Magie.»
Nordafrika mag Topfgerichte
Generell lassen sich auf dem afrikanischen Kontinent vier Zonen unterscheiden, geografisch wie geschmacklich: die nordafrikanische, schwarzafrikanische, äthiopische und südafrikanische Zone. Der Unterschied liege in der Art der Zubereitung und den Zutaten, sagt Abate Abebe Sheferawe. Der gelernte Koch und Vorsitzender des Vereins Köche ohne Grenzen in Darmstadt stammt aus Äthiopien und gibt oft Nachhilfe in Sachen afrikanische Küche.
Orient beinflußt die Küche im Maghreb
Die nordafrikanische Küche prägt ihr orientalischer Einfluss: In Marokko gelten Speisen aus der Tajine als Nationalgericht. In einem kegelförmigen Lehmtopf, vergleichbar mit dem deutschen Römertopf, schmort Fisch, Fleisch oder Gemüse. Die Tunesier wiederum lieben ihr Couscous: Über Wasserdampf garen sie Hartweizengrieß und schmecken es mit typisch nordafrikanischen Gewürzen wie Safran und Kreuzkümmel ab.
Schwarzafrika liebt Brei
In schwarzafrikanischen Ländern wie Ghana, Nigeria und Tansania bestimmen vier Zutaten den Charakter der Küche: Yam-Wurzeln, Maniok, Mais und Kochbananen. Aus ihnen bereiten die Einwohner einen Brei zu, der - je nach Land - einen anderen Namen trägt, von Ugali bis hin zu Foufou. «Mit Erdnusssoßen schmecken diese Gerichte am besten», rät Sheferawe.
Südafrika kocht multi-kulturell
In Südafrika prägten die vielen Einwanderergruppen die Küche. «Eine eigene Esskultur gibt es nicht. Stattdessen besteht die südafrikanische Küche aus einer Sammlung von indonesischen, malaiischen, holländischen, deutschen und englischen Traditionen», beschreibt Sheferawe die Esskultur im Gastgeberland der diesjährigen Fußball-WM. Typisch für die Einwohner des Südzipfels Afrikas ist das Braai. Es bezeichnet eine Form des Grillens, bei der insbesondere Fleisch und Geflügel auf Holzglut garen.
Schweinefleisch ist eher selten
Natürlich bedingt auch die Religion die Essgewohnheiten einer Region. Der aus dem Münsterland stammende Elias Schulze Kalthoff lebt zur Zeit als Freiwilligendienstler in Mosambik und sagt: «Bei uns wird größtenteils auf Schweinefleisch verzichtet - einmal, weil der moslemische Einfluss hier sehr hoch ist, aber auch, weil das Fleisch einfach sehr teuer ist.»
Xima mit Peri-Peri
Aus seiner europäischen Perspektive konnte sich Elias in den vergangenen Monaten ein Bild von der fremdartigen Küche machen. Sein Mittagessen besteht oft aus Reis mit Gemüse, Bohnen und Kohl. «Mein Lieblingsgericht ist das Xima - eine Art Polenta - mit gegrilltem Rindfleisch.» Dazu eine großzügige Prise Peri-Peri-Gewürz, das die Mosambikaner aus Chilischoten selbst herstellen, und Elias schwelgt in afrikanischen Genüssen.
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